Die Welt der Insekten ist von einer enormen Vielfalt geprägt. Die Fülle an Formen und Farben, ihre individuelle Größe und Anpassung an unterschiedlichste Lebensräume ist ebenso erstaunlich wie ihre Artenvielfalt. Die Ursachen für den Rückgang der Insekten sind ebenfalls vielfältig und komplex. Als maßgebliche Faktoren sind jedoch der Verlust und die qualitative Verschlechterung ihrer Lebensräume an Land oder im Wasser aufzuführen.
Um dem Artensterben entgegenzuwirken und sich für Artenvielfalt einzusetzen, im Kleinen, direkt vor der Haustür, in der Stadt und auf dem Feld – hat die Stadt Springe die „Lebensräume“ ins Leben gerufen.
Doch was genau macht der Fachdienst Umwelt bzw. die Stadt dafür?
Hier eine Vorstellung der drei Bereiche:
Lebensraum städtische Grünflächen:
Zur Verbesserung von städtischen Grünflächen in ihrer Bedeutung als Lebensraum für wildwachsende Pflanzen und wildlebende Tiere passen wir unserer Pflegearbeiten auf dafür geeigneten Flächen an.
Hierfür ist vor allem eine Extensivierung (Reduzierung) der Pflege vorgesehen. Solche Flächen bieten Insekten nicht nur im Frühling und Sommer Nahrung, sondern aufgrund der extensiven Pflege bleiben für viele Arten notwendige Überwinterungsquartiere erhalten. In und an den auf der Fläche verbleibenden Stängeln der Stauden können Insekten, wie z.B. Solitärbienen (Wildbienen), Spinnen und einige Falterarten überwintern. Ein weiterer Vorteil ist, dass hier ebenfalls überwinternde Vögel weiterhin Nahrung finden können.
Ein paar aktuelle Eindrücke der extensivierten Flächen findet man hier: www.springe.de/LebensraumStadt
Lebensraum Ackerblühstreifen
Die zunehmende und intensivere Nutzung von Ackerflächen und der Rückgang wichtiger Strukturelemente für Insekten, wie Hecken, Wegraine und Gewässerrandstreifen, führt häufig zur Eintönigkeit und Zerschneidung der Landschaft. Insekten benötigen in ihren Lebensräumen z. B. geeignete Strukturen, Pflanzen und Böden für die Eiablage sowie eine ausreichende Nahrungsgrundlage sowohl für die ausgewachsenen Tiere als auch für ihre Larven.
Der Stadt Springe gehören mehrere Ackerflächen, die nicht selbst bewirtschaftet werden und verpachtet sind. Zusammen mit den betroffenen Pächterinnen und Pächtern wurde die Idee entwickelt, dass 10 % dieser städtischen Ackerflächen zukünftig dauerhaft als Blühstreifen angelegt werden sollen.
Damit sind 2021 auf einer Fläche von über 8.000 m² neue Blühflächen in der Feldflur und damit neuer wertvoller Nahrungs- und Lebensraum für viele Tierarten entstanden. Dies stellt einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Artenvielfalt in Springe da.
Hierbei handelt es sich um eine freiwillige Aktion der Pächterinnen und Pächter, die für die Anlage und Pflege der Blühstreifen zuständig sind. Die Stadt dankt den beteiligten Pächterinnen und Pächtern vielmals für ihre Unterstützung und ihren Beitrag zur Verbesserung der Artenvielfalt in Springe.
Mehr Informationen hier: www.springe.de/LebensraumAcker
Lebensraum Garten
Aber auch im eigenen Garten kann einiges für den Klima- und Artenschutz getan werden.
Vermeintlich pflegeleichte Kiesflächen anstatt bunter Gärten werden in Deutschland leider immer beliebter. Darunter leidet nicht nur die Artenvielfalt in den Städten und Gemeinden, sondern durch die Bodenversiegelung ergeben sich auch negative Auswirkungen auf das Klima.
In Schottergärten gibt es keine Chance für Bestäuber wie Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere wichtige Insekten oder heimische Pflanzen, Wildblumen und Kräuter. Am Ende fehlt auch Vögeln Nahrung und Lebensraum. Die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere wird drastisch reduziert.
Jeden Tag wird über den Klimawandel in den Medien berichtet und jede und jeder kann vor der eigenen Haustür ein kleines Stück dazu beitragen, diesen zu stoppen. Das Kleinklima im Garten wird durch den Bewuchs mit Stauden und Gehölzen vorteilhafter, weil die Temperaturen ausgeglichener sind, die Luft ist feuchter und staubärmer, Lärm wird vermindert.
Hier gibt es noch mehr Informationen, Links sowie Broschüren mit vielen Tipps und Informationen für den heimischen Garten: www.springe.de/LebensraumGarten