Frage: Worum geht es?
Es geht um die Schließung von vier Verwaltungsaußenstellen im Stadtgebiet Springe.
Frage: Warum sollen die geschlossen werden?
Weil (seit Jahren) kaum noch jemand hingeht.
Frage: Warum geht kaum noch jemand hin?
Da scheiden sich die Geister. Die meisten müssen eh nur einmal im Jahrzehnt dahin. Viele fahren schon heute direkt ins Rathaus nach Springe. Das ist Ausgangspunkt gefühlt unendlicher Diskussionen der letzten Monate.
Frage: Gibt es Fakten?
Ja! Fakt ist, dass sich das Nutzerverhalten geändert hat. Fakt ist auch, dass die Stadt Springe mit dem vorhandenen Personal in den vier Außenstellen keinen verlässlichen Service mehr anbieten kann. Das vorhandene Personal reicht aber aus, um den zentralen Bürgerservice Auf dem Burghof in Springe zuverlässig und gut zu betreiben. Kompetenten und zuverlässigen Service mit kürzest möglichen Wartezeiten können wir mit den vorhandenen Ressourcen nur zentral an einer Stelle anbieten. Außenstellen und zentralen Bürgerservice gut machen geht nicht. Beides schlecht machen will ich nicht. Für halbe Sachen bin ich nicht zu haben. Deswegen haben wir in Springe einen richtig guten Bürgerservice.
Jede Serviceleistung außerhalb des zentralen Bürgerservice im Rathaus Auf dem Burghof ist ohne zusätzliches Personal nicht zu machen. Ob nun mobil oder im externen Büro.
Personal, das nicht im Rathaus ist, fehlt im Rathaus.
Alle Diskussionsbeiträge, die Service außerhalb des Rathauses anbieten wollen, müssen auch sagen, wer das machen soll. Das geht nicht so „irgendwie“. Das macht nicht mal einer „nebenher“. So geht keine seriöse Personalplanung. Ein nennenswerter Außendienst braucht Personalressourcen mit Urlaubs- und Krankheits- und Abwesenheitsvertretung inklusive Overhead für die Personalplanung. Ohne die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen kann es keinen dezentralen Service mehr geben. Es steht dem Rat der Stadt Springe frei, zusätzliche Ressourcen zu schaffen.
Frage: Ach, jetzt auf einmal? Das kann ja jeder behaupten! Woher wissen wir, dass nicht doch beides funktioniert?
Genau das haben die vergangenen Jahre uns doch leidvoll erfahren lassen. Entweder hat das Personal in den Außenstellen gefehlt, oder im zentralen Bürgerservice. So richtig verlässlich und gut lief der Bürgerservice in Springe nur, wenn auch auf das Personal aus den Außenstellen zurückgegriffen wurde. Das war auch schon lange vor meiner Zeit so. So gesehen ist das eine sehr alte Suppe, die ich hier gerade auslöffele.
Frage: Warum fordert der Bürgermeister die Schließung und nicht einfach mehr Personal?
Weil mehr Personal viel Geld kostet. Dauerhaft. Ob und wie lange die Aufgabe „Bürgerservice“ aber auch dauerhaft in der jetzigen, personalintensiven Form bestehen bleibt, ist mehr als fraglich.
Vor dem Hintergrund der Digitalisierung mit der „Zwangsbeschleunigung“ durch das Onlinezugangsgesetz (OZG) kann ich nicht sagen, ob wir in wenigen Jahren den Personalausweis nicht alle im Smartphone mit uns rumtragen, oder ob wir für Meldeangelegenheiten und ähnliches überhaupt noch eine Behörde aufsuchen müssen. Der Trend und der gesetzliche Auftrag sind glasklar: Alles muss online möglich sein. Vor diesem Hintergrund auf zusätzliches Personal zu setzen, mag ich nicht vertreten.
Frage: Was machen wir jetzt?
Wenn es nach mir geht, dauerhaft die Voraussetzungen für einen gut erreichbaren, zuverlässigen Bürgerservice schaffen, indem die Ratsmitglieder sich jetzt für den Verwaltungsvorschlag und für die Umsetzung des Konzeptes „Zentraler Bürgerservice“ entscheiden. Dankeschön.
Ratsvorlagen:
- http://bit.ly/2WMQYIl - Ursprüngliche Vorlage (DrS 409/2016-2021)
- http://bit.ly/2VutbNr - Ergänzung nach Ortsräten (DrS 409/2016-2021-1)